Dank für Unterstützung
Besuch aus Syrien (v. r.) Keriakes Kourie, Vorstandsmitglied der Assyrisch-Demokratischen Organisation (ADO) Sektion Syrien, Gebrail Moushe, ADO-Vorsitzender, Domkapitular Dr.Thomas Witt, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes, Pfarrer Semun Demir, Delbrück, Issa Asmar, Paderborn, und Hezni Barjosef vom Diözesan-Caritasverband. cpd/Sauer Paderborn, 8. Januar 2018 (cpd). Im April 2017 war mit finanzieller Unterstützung des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn eine medizinische Ambulanz In der nordsyrischen Stadt Kamishli eingerichtet worden. Getragen wird die Einrichtung von einem humanitären Komitee der Assyrischen-Demokratischen Organisation (ADO). Die Organisation setzt sich für die Interessen der aramäischen Minderheit in Syrien ein, die vor dem Krieg rund 250.000 Personen unterschiedlicher christlicher Bekenntnisse umfasste und inzwischen auf etwa 120.000 Personen zusammengeschmolzen ist. Auf Einladung der EU-Kommission ist zurzeit eine ADO-Delegation mit ihrem Vorsitzenden Gebrail Moushe in Europa. Neben Gesprächen in Schweden, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz gehörte auch ein Besuch beim Diözesan-Caritasverband in Paderborn zum Reiseprogramm. Gebrail Moushe wollte sich persönlich beim Vorsitzenden Domkapitular Dr. Thomas Witt für die Hilfe aus Paderborn bedanken. „Dank dieser großartigen Unterstützung konnte aus einer bescheidenen Arztpraxis ein kleines Krankenhaus eingerichtet werden.“
Der Diözesan-Caritasverband hatte im Oktober 2016 die Erweiterung der Ambulanz in Kamishli von 18 auf 140 qm und deren Ausstattung mit 25.000 Euro unterstützt. Seit Eröffnung der vergrößerten Ambulanz wurden pro Monat durchschnittlich 575 Patienten behandelt. Die Einrichtung wird durch niedergelassene christliche Ärzte geführt, die kostenlose Hilfe für Menschen unabhängig von ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit anbieten. Um die Löhne des nichtmedizinischen Personals zu sichern und weitere Medikamente zu beschaffen, hatte der Diözesan-Caritasverband im Dezember 2017 weitere 15.500 Euro zur Verfügung gestellt.
Zur aktuellen Situation in Syrien konnte ADO-Vorsitzender Gebrail Moushe berichten, dass sich das Assad-Regime inzwischen als Sieger des Krieges fühlt, „obwohl es keinen Gewinner gibt.“ In Kamishli, das über 200.000 Einwohner zählt, gebe es beispielsweise eine zweifache staatliche Gewalt: die kurdische Regionalregierung und das zentrale Assad-Regime. Beide erheben Steuern oder betreiben Schulen. Für die ADO gibt es nur eine Zukunft auf Grundlage der UN-Resolution Nr. 2254, nach der eine Übergangsregierung unter Beteiligung aller gemäßigten Oppositionsgruppen gebildet werden müsse, die u. a. Neuwahlen zu organisieren habe. Radikale Kräfte seien von diesem Prozess ausgeschlossen. Moushe: „Wir sehen keinen andere Perspektive als die friedliche Beteiligung an diesem Prozess.“