Juni 2022
1. Einladung zum dritten Digitaldialog
Der Flüchtlingsbeauftragte lädt am Montag, dem 27.06.2022 zum dritten „Digitaldialog – Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine“ ein. Zwei Expertinnen werden in die Themenfelder Integration in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie Putins Desinformationskrieg einführen. Anschließend ist Raum für Ihre Fragen und einen Austausch. Bitte melden Sie sich bis zum 24. Juni per E-Mail mit dem Betreff „Digitaldialog“ an an. Den Link erhalten Sie am Tag der Veranstaltung. Die Einladung richtet sich alle Ehren- und Hauptamtliche in der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Paderborn. Flyer
2. Interkulturelle Woche: Gemeinsames Wort der Kirchen
Vom 25. September bis 2. Oktober 2022 findet die diesjährige 47. Interkulturelle Woche statt. Sie ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Der bundesweite Auftakt wird am 25. September 2022 in Heidelberg begangen. Die Interkulturelle Woche steht unter dem Leitthema „#offengeht“. Zu ihr laden der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschuss, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, in einem Gemeinsamen Wort ein.
3. Rassismus in Deutschland ist kein Randphänomen
Fast niemand bezweifelt, dass es in Deutschland Rassismus gibt. Und Rassismus ist kein Randphänomen, sondern eine verbreitete Erfahrung. Das sind zwei zentrale Ergebnisse der Studie „Rassistische Realitäten“, die am 5. Mai 2022 Bundesfamilienministerin Lisa Paus übergeben und in der Bundespressekonferenz vorgestellt wurde. Die repräsentative Bevölkerungsbefragung zeigt, wie sich die Menschen hierzulande mit Rassismus auseinandersetzen. Dabei werden nicht nur die Mehrheitsbevölkerung, sondern gezielt auch Gruppen, die potenziell rassistisch diskriminiert werden, betrachtet. So bilden die Ergebnisse auch die Perspektiven von Menschen ab, die selbst von Rassismus betroffen sind. Die Studie zum Download, eine Zusammenfassung und weitere Hintergrundinformationen finden Sie hier.
4. Neue Zuständigkeit beim Familiennachzug aus Afghanistan
Ab Juni 2022 liegt die Zuständigkeit für die Bearbeitung der Anträge von Antragstellenden mit gewöhnlichem Aufenthalt in Afghanistan für ein Visum zur Familienzusammenführung bei den Botschaften in Teheran und Islamabad. Die Botschaft Neu-Delhi verliert die Zuständigkeit wiederum, da eine Einreise für Afghan*innen nach Indien weiterhin nicht möglich ist. Dazu hat der DRK-Suchdienst eine hilfreiche Übersicht zur Verfügung gestellt. Mehr
Für Verfahren, die aktuell in der Botschaft Neu-Delhi liegen, gibt es einen Übergang zur Botschaft Teheran, für den der Dienstleister „Visametrics“ beauftragt wurde. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in der DRK-Übersicht oder in Erläuterungen des Flüchtlingsrates Niedersachsen. Mehr
5. Thementag Abschiebungshaft
Refugee Law Clinics Deutschland lädt alle Interessierten zu einem Fachtag am Samstag 25.06.22 ein. Der Fachtag (auch unter „RLC.lab“ genannt) ist ein seit vier Jahren etabliertes Format, bei dem jeweils ein Schwerpunktthema aus dem weiteren Umfeld des Migrationsrechts behandelt wird. In diesem Jahr steht die Abschiebungshaft mit folgenden Fragen im Mittelpunkt: Wie sieht es wirklich in einer Abschiebungshafteinrichtung aus? Wie erleben Betroffene ihre Inhaftierung, und wie blicken Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Anwaltschaft und Beratung auf die Haft als letztes Mittel zur Durchsetzung einer Abschiebung? Die Veranstaltung findet an der Universität Hamburg statt, eine Teilnahme ist per Live-Stream möglich. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung wird aber gebeten. Mehr
6. AchSo!-App des Projekts WeITblick
Die AchSo!-App des Projekts WeITblick vom Jenaer Verein Drudel 11 e.V. ist eine mehrsprachige App, die es jungen Geflüchteten im Alter von 14-25 Jahren erleichtern soll, sich schneller selbstbewusst in unserer Gesellschaft zu bewegen und diese mit ihren kulturellen, politischen und historischen Besonderheiten zu verstehen. Kultursensibel werden in fünf Modulen u.a. interkulturelle Kompetenzen vermittelt, die psychosoziale Entwicklung gefördert, Perspektiven aufgezeigt und auch Diskriminierungsformen und der Umgang damit beleuchtet. Dabei werden die Inhalte den Nutzer*innen multimedial, interaktiv und spielerisch zugänglich gemacht. Im Sommer 2022 wird die App für Android (Google-Play) sowie iOS (App-Store) kostenlos erhältlich sein. Mehr
7. Neuer Leitfaden zur Beratung von Menschen mit Behinderung
Maren Gag und Barbara Weiser haben den Leitfaden zur Beratung von Menschen mit einer Behinderung im Kontext Flucht und Migration neu aufgelegt. Einige Gesetzesänderungen haben eine Aktualisierung notwendig gemacht. Da weitere Gesetzesänderungen in Aussicht stehen, ist diese Ausgabe lediglich als Download verfügbar. Mehr
8. Der Wert der Nachbarschaft
Auch wenn sich ihre wirtschaftlichen Verhältnisse bessern, bleiben Immigrant*innen oft in den angestammten Wohnvierteln leben, statt in andere, wohlhabendere Gegenden umzuziehen. Das WZB-Forscherteam hat jetzt im Projekt WELLMOB erforscht, was wirklich für das Wohlbefinden von Menschen mit Migrationshintergrund zählt. Weiter lesen
9. Ukraine: Aktuelle Informationen für den Beratungsalltag
In kaum einem anderen Rechtsgebiet gab es innerhalb kürzester Zeit so viele Veränderungen wie im Kontext der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine. Dementsprechend groß ist der Bedarf an aktuellen Informationen. Der Deutsche Caritasverband versorgt die Caritasberatungsstellen regelmäßig mit entsprechenden News. Eine Auswahl aus den vergangenen vier Wochen haben wir hier für Sie zusammengestellt. Aufgrund der Schnelllebigkeit dieser Informationen empfehlen wir eine Kontaktaufnahme zu einem Migrationsfachdienst in Ihrer Nähe.
10. Perspektiven für nicht-ukrainische Staatsangehörige, die aus der Ukraine geflüchtet sind
Auf der Seite Informationsverbund Asyl & Migration finden Sie eine Zusammenstellung von Informationen mit Fragen und Antworten zu Perspektiven für nicht-ukrainische Staatsangehörige, die aus der Ukraine geflüchtet sind, darunter u. a. diese Themen: Regelungen für die Einreise nach Deutschland; für wen gilt der vorübergehende Schutz (mit und ohne Prüfung der Rückkehrmöglichkeit); Ablauf des Antragsverfahrens; was gilt bei einer Ablehnung; welche andere Aufenthaltstitel kommen infrage und vieles mehr. hier
11. Ukraine: Online-Plattform Mykola („Nikolaus“)
Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. (KKV) hat ein digitales Hilfsangebot für Kinder freigeschaltet, das zweisprachig gestaltet sowohl den ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland wie auch den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern beim Abbau der Sprachbarrieren helfen kann.
Zweisprachig werden kindgerecht Landschaften und Kultur erklärt. In einem Ratgeber können virtuelle Besucher zudem erfahren, welche Aufgaben zum Beispiel Polizei und Feuerwehr haben, wer bei Schmerzen hilft oder was im Rathaus passiert. Ein kleines Wörterbuch – nach Themen unterteilt – kann zudem den Alltag erleichtern. Alle Inhalte sind so aufbereitet, dass sie auch in einem PDF-Dokument heruntergeladen werden können. Die Plattform finden Sie hier: www.mein-freund-mykola.de. Bald sollen auf einer eigenen Landingpage Materialien aus dem Erzbistum Paderborn entwickelt werden (z.B. Mykola entdeckt den Dom oder Mykola auf Reise durch das Erzbistum).
12. Hotline für Geflüchtete aus der Ukraine
Über die KNA erreicht uns die Mitteilung, dass die „Nummer gegen Kummer“ eine Hotline für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet hat. Die Telefonberatung ist ab sofort montags bis freitags zwischen 14.00 und 17.00 Uhr unter (0800) 5 00 22 50 erreichbar. Die kostenfreien Gespräche finden auf Ukrainisch und Russisch statt. Bei dem Projekt «Helpline Ukraine» arbeiten die Nummer gegen Kummer, das Familienministerium und die Deutsche Telekom zusammen. Hier finden Sie den Link zum Projekt auf der Seite Nummer gegen Kummer (ukrainisch).
13. Ukraine: KFZ-Versicherung und Führerschein
Der Verlag für Rechtsjournalismus hat zwei Ratgeber (Artikel) veröffentlicht. Diese richten sich an Personen, die mit dem Auto aus der Ukraine nach Deutschland flüchten. Darin geht es um die Gültigkeit des ukrainischen Führerscheins, die Versicherung und um Parkregelungen in Deutschland. Den Artikel „Infos für Flüchtlinge aus der Ukraine: Mit dem Auto in Deutschland unterwegs“ finden Sie hier. Um Möglichkeiten und Voraussetzungen ukrainische Führerscheine umzuschreiben, geht es im zweiten Artikel. Mehr
14. Online-Seminar: Fit gegen Fake News - Wie erkennt man Desinformation im Netz?
Interessierte Haupt- und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe können sich zu einem kostenlosen Online-Seminar zum Thema „Desinformation im Netzt erkennen“ anmelden. Veranstalter sind die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, Servicestelle für digitale Arbeit mit Geflüchteten und das Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen. Das Einstiegsseminar mit Tipps und Tricks findet am 22.06.22, 16.30 – 18.30 Uhr statt. Es orientiert sich an folgenden Fragen: Wie entstehen Falschmeldungen? Warum werden Fake News verbreitet? Wie kann man Fake News besser erkennen und enttarnen? Wie kann ich außerdem meine Klienten oder mein Netzwerk hinsichtlich Fake News und Desinformation im Netz sensibilisieren? Eine Anmeldung ist erforderlich. Mehr
15. Asylwegweiser: Videos zum Asylverfahren
In einer Kooperation des Bayerischen und des Münchner Flüchtlingsrates wurden Erklär-Videos – Asylwegweiser – zum Asylverfahren entwickelt. Sie sollen als Wegweiser im Asylverfahren dienen und Geflüchtete befähigen, ihr Asylverfahren informiert und eigenständig bestreiten zu können. Gerade in Ankerzentren haben die Geflüchteten nur sehr eingeschränkt Zugang zu Beratung und Informationen. Die Videos können eine persönliche ausführliche Beratung natürlich nicht ersetzen, sollen aber eine Informationsgrundlage für alle bereitstellen, die essentiell ist, um das Asylverfahren zu bestreiten und gravierende Fehler und Versäumnisse zu vermeiden. Mehr
16. Anlaufstellen und Gesundheitsversorgung für Geflüchtete
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aktualisiert fortlaufend ihre Übersicht von Anlaufstellen für Geflüchtete. Diese ist alphabetisch nach Themenbereichen gegliedert und gibt bundesweit Hinweise auf staatliche und nichtstaatliche Einrichtungen. Mehr
17. Mini-Buch als Willkommensgeschenk für geflüchtete Kinder aus Afghanistan und Syrien
Nach Angaben der Autoren konnte das Mini-Buch „Neue Freunde von Luis & Lea“ bereits über 12.000 Kindern aus der Ukraine eine Freude machen. Nun liegt das Buch auch in Deutsch – Farsi vor und kann zum Sonderpreis von 1 Euro erworben werden. Zum Inhalt: Luis & Lea sind aufgeregt, denn heute lernen die beiden ihre neuen Freunde kennen. Navid und Ayla dürfen mit Mama Samira endlich zu ihrem Papa Bari nach Deutschland kommen und werden bei Opa Balduin auf dem Bauernhof wohnen. Kontakt: Luis & Lea Family, Heidersiefen 2, 51674 Wiehl, 0151-40344679, www.luisundlea.de
18. Kostenloses Projektangebot der Verbraucherzentrale NRW
Die Verbraucherzentrale NRW weist auf ein kostenloses Bildungsangebot für neu zugewanderte und geflüchtete Menschen hin. Für Gruppen ab fünf Personen können interaktive Workshops vereinbart werden. Die Themenvielfalt reicht von verlockenden Handyangeboten und überteuerten Internetverträgen über Wohnung, Nebenkostenabrechnung, Energiekosten und notwendigen Versicherungen bis hin zu komplexen Vertragsabschlüssen. Mehr dazu im Flyer.
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Herausgeber: Josef Lüttig, Flüchtlingsbeauftragter
Redaktion: Hezni Barjosef, Koordination Flüchtlingshilfe im Erzbistum Paderborn,