Caritasfinder für Hilfesuchende

Drücken gemeinsam den Buzzer (von links): Caritas-Vorstand Bettina Wiebers, Caritas-Koordinator Georg Karbowski, Domkapitular Dr. Thomas Witt, Dechant Thomas Wulf, Dekanatsreferent Thomas Mehr, Ute Stockhausen (SkF Lippstadt) und Gabriele Leifels (SKM Lippstadt) schicken das neue Finde-Angebot ins weltweite Netz . Foto: Marcus Bottin Bad Westernkotten/Rüthen/Lippstadt. Wer Hilfe braucht, soll nicht lange suchen müssen. Barrierefreiheit ist nicht nur in Badezimmern und Treppenhäusern wichtig, auch im Internet können kleine Stolperfallen das Leben unnötig erschweren. Mit dem Caritasfinder präsentiert das Dekanat Lippstadt-Rüthen ein neues digitales Angebot, das  Hilfesuchenden ganz leicht schnelle Unterstützung in der Region verspricht. „Mit zwei oder drei Klicks kommt jeder zum entsprechenden Hilfsangebot“, sagt Georg Karbowski von der Caritas im Kreis Soest.

Gemeinsam mit Ute Stockhausen (Geschäftsführerin SkF Lippstadt), Gabriele Leifels (Geschäftsführerin SKM Lippstadt) und Dekanatsreferent Thomas Mehr hat der Caritas-Koordinator ein Projekt realisiert, das sich besonders an Geflüchtete richtet. Aber auch Menschen, die schon seit Jahrzehnten hier zuhause sind, können vom Caritasfinder profitieren – und mit wenig Aufwand zum Ziel gelangen. Das da wäre:  einfach herauszufinden, wer in der Region Lippstadt/Rüthen wie helfen kann.

„Es ist ein Riesenschritt, wenn Menschen Hilfen finden, die sie sonst nicht gefunden hätten“, freut sich Dechant Thomas Wulf. Früher mussten sich Hilfesuchende durch alle möglichen Internetseiten klicken. Jetzt gibt es die Informationen gebündelt auf einer einzigen Seite. Als man begonnen habe, die vielen verschiedenen Hilfsangebote zu sichten, seien er und seine Mitstreiter überwältigt von der Menge gewesen“, gibt Dekanatsreferent Thomas Mehr zu.

Das heimische Projektteam ist von dem Konzept rundum überzeugt. Manchmal sind die einfachsten Lösungen die Besten. Über eine simple Stichwortsuche finden die Menschen dort schnell regionale Hilfsangebote. Doch, was mühelos aussieht, ist oft schwierig umzusetzen. Damit alles reibungslos funktioniert, hat die Fachkonferenz Caritas Profis mit ins Boot geholt: das Kommunikationsstudio Typographen aus Dortmund. Geschäftsführer Karsten Schwenzfeier und sein Team realisierten ein möglichst niedrigschwelliges Angebot. Weil die deutsche Sprache für viele Geflüchtete ein Problem ist, leiten leicht zu identifizierende Piktogramme die Nutzer durch die Seite. Zudem ist der Caritasfinder dreisprachig angelegt: deutsch, englisch und arabisch. Dass die Webseite für die Nutzung mit dem Smartphone optimiert ist, versteht sich fast von selbst. Zudem betont Schwenzfeier, dass die Server in Deutschland stehen und der Betrieb klimafreundlich ausgelegt ist.

Finanziert wird das Projekt vom Flüchtlingsfonds des Erzbistums Paderborn. Als Flüchtlingsbeauftragter des Erzbistums freute sich Domkapitular Dr. Thomas Witt besonders, im Dekanatsbüro in Bad Westernkotten gemeinsam mit Dechant Thomas Wulf, Caritas-Vorstand Bettina Wiebers und Projektmitarbeitern symbolisch einen großen roten Schalter zu drücken und den Caritasfinder ins Netz zu stellen.

„Bis wir heute den Caritasfinder endlich freischalten konnten, ist schon einige Zeit vergangen. Aber wir sind uns sicher, dass dieses Angebot eine große Hilfe für alle Menschen, die Hilfe und Beratung suchen, sein wird“, sagt  Bettina Wiebers.

Das Projekt passt perfekt zur bundesweiten Caritas-Jahreskampagne „Sozial braucht digital“, merkt Georg Karbowski an. Domkapitular  Dr. Thomas Witt stimmt gerne zu und ergänzt, dass dieses Motto auch anders herum seine Berechtigung habe: Digital könne in heutiger Zeit sehr gut auch mehr sozial vertragen.

Mit ihrem neuen Angebot leisten die Caritas Im Kreis Soest und ihre Fachverbände Pionierarbeit. „So etwas gibt es im Erzbistum noch nicht“, weiß Georg Karbowski. „Schon 2007 hat Weihbischof Grothe uns Caritas-Koordinatoren aufgefordert, alle diakonischen Hilfen zu sammeln und gebündelt auf einer Seite darzustellen. Diese Übersicht gab es auch in Papierform an verschiedenen Stellen, aber das war doch etwas veraltet. Mit dem neuen Angebot wird die Suche viel einfacher und die Ergebnisse werden aktueller.“

Damit sich die investierte Arbeit und Kosten auch lohnen, sind Nachahmer herzlich willkommen und werden ausdrücklich gesucht. Das Dekanat Lippstadt-Rüthen möchte sein Wissen und die gemachten Erfahrungen gerne weitergeben, um möglichst vielen Menschen bei ihrer Suche nach Hilfe zu helfen.  „Wir sind hier als kleine Gruppe angefangen. Es wäre toll, wenn das Wellen schlagen würde“, so Bettina Wiebers. „Dieses Angebot lässt sich mit geringem Aufwand anpassen und übertragen. Ich würde mich freuen, wenn wir den Caritasfinder in allen Dekanaten des Bistums Paderborn anbieten könnten.“

www.caritasfinder.de