Caritas Dortmund betreibt „Arche Noah“ als Zuflucht für 180 Flüchtlinge

Bild: Schiff am Fluss Auf den zwei ehemaligen Flusskreuzfahrtschiffen „Solaris“ und „Diana“ betreibt die Caritas Dortmund seit Anfang der Woche eine Flüchtlingsunterkunft für 180 Flüchtlinge. Caritas Dortmund / nordstadtblogger.de Dortmund / Paderborn, 4. November 2015. (cpd) Eine „Arche Noah“ für Flüchtlinge betreibt die Caritas seit Anfang der Woche in Dortmund. Wie in der biblischen Geschichte ein Schiff zum Zufluchtsort wird, so werden im Dortmunder Hafen Schiffe zur Heimat auf Zeit. Bis zu 180 Flüchtlinge kommen auf den zwei ehemaligen Flusskreuzfahrtschiffen „Solaris“ und „Diana“ unter. Betrieben wird die ungewöhnliche Flüchtlingsunterkunft im Auftrag der Stadt vom Caritasverband Dortmund, der damit sein Engagement für Flüchtlinge ausweitet.

„Das biblische Symbol der Arche als Zufluchtsort ist Christen, Juden und Muslimen gleichermaßen vertraut“, erklärt Manfred von Kölln, Leiter Soziale Dienste beim Caritasverband Dortmund, die Namenswahl. Vom „Ambiente“ her seien die Schiffe zwar „etwas in die Jahre gekommen“. Doch nach näherer Betrachtung der Kabinen mit integrierter Dusche und WC, ist Manfred von Kölln sicher: „Das alles ist wesentlich besser als das Wohnen in  Zelten und Containern.“ Und das sei ein großer Vorteil, denn die Zahl der Menschen, die auf ihrer Flucht hier landen, bleibt weiter hoch. Nach Interessensbekundung und Beauftragung durch die Stadt Dortmund musste die Caritas innerhalb weniger Tage  das Personal finden sowie Catering, Wäscheversorgung, Unterhaltsreinigung und Sicherheitsdienst organisieren.

Dabei kommt der Caritas ihr Engagement in der ehemaligen Hauptschule am Ostpark in Dortmund zugute. „Learning by doing“, umschreibt Christoph Gehrmann vom Fachdienst für Integration und Migration die Vorgehensweise. Zudem gab es bereits vor dem Start zahlreiche Anfragen von Menschen, die sich für Flüchtlinge ehrenamtlich engagieren wollen. Wie wichtig diese Unterstützung als Rückhalt ist, hat die Caritas am Ostpark erfahren. „Dort gibt es 80 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich selbst organisieren, für 120 Bewohner“, freut sich Manfred von Kölln.

Zwar mögen Schiffe auf den ersten Blick wie eine Notlösung wirken, doch bieten sie Vorteile gegenüber anderen Unterkünften. „Hier müssen nicht zehn Personen in einem Raum leben, sondern maximal drei“, erklärt Christoph Gehrmann. Aus Sicherheitsgründen wohnen dort auch keine Kinder, sondern nur Erwachsene. Und für Flüchtlinge, die übers Mittelmeer kamen, werden andere Unterkünfte gesucht. Schließlich sollen erlittene Traumata in Dortmund nicht noch verstärkt werden.

Flüchtlingsunterkünfte der Caritas und ihrer Fachverbände im Erzbistum Paderborn

Der Caritasverband Dortmund betreibt die Flusskreuzfahrtschiffe sowie die Hauptschule am Ostpark als kommunale Gemeinschaftsunterkünfte im Auftrag der Stadt. Darüber hinaus engagieren sich im Erzbistum Paderborn die Malteser als Caritas-Fachverband  im Auftrag der Bezirksregierungen Arnsberg und Detmold bzw. der Kreisverwaltungen Soest und des Hochsauerlandkreises als Betreiber von Flüchtlingsheimen. In sechs Notunterkünften versorgen und betreuen die Malteser mehr als 2500 Flüchtlinge, und zwar in Brilon (360 – 400), Hövelhof-Staumühle (800 – 1000), Lippstadt (270 – 400), Meschede (140), Stukenbrock (500) sowie seit dem 2. November in einer weiteren Einrichtung in Meschede (500).

Außerdem betreiben die Malteser Werke (Köln) im Erzbistum Paderborn Zentrale Unterbringungseinrichtungen für Flüchtlinge (ZUE) in Borgentreich (600), Hemer (650), Möhnesee (800), Wickede-Wimbern (480) sowie zwei Einrichtungen in Hamm (1200).       Foto:   Auf den zwei ehemaligen Flusskreuzfahrtschiffen „Solaris“ und „Diana“ betreibt die Caritas Dortmund seit Anfang der Woche eine Flüchtlingsunterkunft für 180 Flüchtlinge.