Aufnahmeprogramm „Neustart im Team“ startet
Am 6. Mai 2019 gab die Bundesregierung den Start des Programms „Neustart im Team“- Staatlich-gesellschaftliches Aufnahmeprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge (NesT), bekannt. Im Rahmen dieses Programms sollen bis zu 500 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufgenommen werden. Analog zum regulären Resettlement werden sie vom UNHCR in den Erstzufluchtsstaaten ausgewählt und erhalten in Deutschland einen dreijährigen Aufenthaltstitel, welcher verlängert werden kann. Die Bundesregierung sieht Aufnahmen aus den Staaten Ägypten, Äthiopien, Jordanien und Libanon vor. Ein Vorschlagen von bestimmten Personen (Naming) ist im Rahmen des Pilotprojekts zunächst nicht möglich.
Das Besondere an diesem Pilotprojekt ist die Tatsache, dass Institutionen und Vereine, aber auch Gruppen und Privatpersonen als Mentoren fungieren sollen. Mentoring-Gruppen aus mindestens fünf Personen sollen die aufgenommenen Personen beim Einleben in Deutschland unterstützen und begleiten. Die aufgenommenen Schutzbedürftigen leben am Wohnort der Mentorinnen und Mentoren. Die Verpflichtungen sind für die Mentorinnen und Mentoren zeitlich begrenzt und kalkulierbar: sie suchen eine Wohnung und finanzieren die Kaltmiete für zwei Jahre. Die weiteren finanziellen Leistungen sind über das SGB II abgedeckt. Außerdem unterstützen die Mentoren die Schutzbedürftigen ein Jahr lang auf dem Weg zu einer Integration und zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Für die bundesweite Unterstützung im Rahmen des Pilotprojekts werden drei Zivilgesellschaftliche Kontaktstellen (ZKS) eingerichtet, von denen eine der Deutsche Caritasverband (DCV) besetzt - neben dem Deutschen Roten Kreuz und der Evangelischen Kirche von Westfalen. Aufgabe der ZKS ist es, Mentoren durch das Antragsverfahren zu begleiten, Informationen zu geben, Schulungsangebote zu organisieren und bei der Vermittlung zu örtlichen Unterstützungsmöglichkeiten zu helfen. Die Zivilgesellschaftlichen Kontaktstellen sind wie folgt zu erreichen: Tel. 02304/755-4545. Bei konkreten Anfragen von potentiellen Mentoren oder für nähere Informationen zum Programm empfiehlt sich außerdem eine Kontaktaufnahme zum jeweiligen Fachdienst für Integration und Migration bei Ihrem Caritasverband. Diese sind darüber informiert und stehen für evtl. Fragen zur Verfügung. Sie sind gleichzeitig wichtige Ansprechpartner für Aufgenommene nach ihrer Einreise.
Die (Erz-)Bistümer und Diözesancaritasverbände in NRW befürworten das Pilotprojekt „Neustart im Team“ (NesT), weil es über die bestehenden Kontingente hinaus sichere Zugangswege für Flüchtlinge nach Deutschland schafft mit einer entsprechenden Aufenthaltsperspektive. Seit langem fordern Kirche und Caritas gegenüber der Bundesregierung sichere Zugangswege nach Deutschland auch mit Blick auf besonders vulnerable Flüchtlingsgruppen.
Weitere Informationen finden Sie auf www.neustartimteam.de sowie auf der Webseite des Deutschen Caritasverbandes.